Gedanken, von denen ich glaube, sie gehören mir allein, sind meine eigenen Gedanken. „Nur ich denke sie“. Andere können ähnliche Gedanken haben, aber wir teilen sie nicht. Das ist meine Überzeugung im Ego-Denksystem.

Ich habe meine private Welt und will nicht, das jemand anderer Zugriff hat auf diese Gedanken. Ich habe sie gut abgeschottet mit einem Ideen-Schleier von Schuld und Scham. Wenn ich zB. Neid fühle, und diesen aufrechterhalten will, werde ich mich in einer Angriffs- und Abwehrschlaufe halten. In dieser Schlaufe sehen gewöhnlich alle Dinge gerechtfertigt aus, Schuld und Angriff, Angst und Abwehr bleiben bestehen, dadurch, dass ich daran glaube; an meine eigenen Gedanken glaube, bestätigt durch meine Wahrnehmung. Ich „sehe, höre, fühle“ es, erkenne allerdings nicht, dass ich es in meinem Geist erfahre und dadurch erzeuge.

Meine eigenen Gedanken erzeugen diese Wahrnehmung und alle meine Deutungen von der Wahrnehmung. Ich erkenne nicht, dass nichts getrennt ist von mir. Ich erkenne nicht, dass ich dadurch alles von mir abspalte. Die Welt da draußen sind nicht meine Gedanken. Es gibt kein „da draußen“. Jesus hat das erkannt. Alle Dinge spiegeln meine Ideen wieder. Ich definiere meine Gedanken und lege dadurch die Welt als getrennt von mir fest. Ein Manifest der Trennung, oder meine eigenen Gedanken.

Somit habe ich „eigene“ Gedanken, die nichts mit der Welt zu tun haben. An einer Stelle jedoch erlaubt das Ego, dass ich nicht ganz getrennt sein muss, von dem was ich „dort draußen“ erfahre: Wenn es darum geht, Schuld aufrecht zu erhalten. Das gelingt mir für einen Moment, in dem ich mich als Opfer der Welt sehe und mich schützen muss. Mir wurde zB. eine Eigenschaft nicht gegeben, die jemand anderer hat. Wenn meine Eltern mich nur mehr gefördert hätten oder ich nicht so inkompetente Lehrer gehabt hätte. Oder wenn ich doch nur mehr Geld gehabt hätte. Wenn ich, mein Körper, nur schöner wäre, oder ich intelligenter. Wenn mein Bruder doch nur nie gewesen wäre.

Jemand scheint etwas zu haben, was ich nicht habe – einen Gegenstand, eine Eigenschaft, einen Menschen. So oder so – ich habe nicht alles bekommen.

Schuld und Scham ist Angriff und Abwehr gegen die Wahrheit. Mit meinen eigenen Gedanken halte ich diesen selbstgemachten Widerstand aufrecht und das Gewahrsein Gottes geht mir flöten, nicht für immer verloren, nur verschleiert, solange ich meinen eigenen Gedanken alle Bedeutung gebe.

Das Gewahrsein Gottes ist das Denken mit Gott. Was denkt Gott denn so? ER denkt ewiges unveränderliches SEIN, Abstraktion im Höchsten Maße. ER denkt mich, so wie ich wirklich bin und ER hat seine GEDANKEN über mich nicht geändert. Wenn ich anfange diese Gedanken zu teilen, werde ich die Erfahrung machen. In Form von Heilung. Ein geheilter Geist sieht, dass es sinnlos ist Jemandem Schuld zu geben. Das es nur Sinn macht, Heilung zu geben, um selbst mit dem Bruder geheilt zu sein.

Wie mache ich das? Ich akzeptiere die Sühne für mich. Die Berichtigung des Glaubens an die Wirklichkeit von Sünde und Schuld. So lasse ich alle Dinge so sein, wie sie sind und mein nicht-Tun und Sein-lassen, ist einfach: meine eigenen Gedanken nicht behalten zu wollen und sie ihnen aller Bedeutung zu entziehen. So erschließt sich mir der Himmel in meinem Geist. Und die Wahrnehmung dient nicht mehr der Verschleierung, sondern ist das Sprungbrett zur Erkenntnis.

Danke für die einfache Berichtigung. Danke für den Himmel, der ich bin. Danke Vater, dass du deinen GEDANKEN über mich nicht geändert hast.