Ich war sehr müde in den vergangenen Tagen und ich weiß, dass Müdigkeit ein Zeichen von Widerstand sein kann, sich Themen oder Emotionen nicht stellen zu wollen.
So spürte ich immer wieder in mich hinein, bemerkte den Widerstand in mir, fühlte mich irgendwie unzufrieden und nicht voll in meiner Kraft.Ich erlaubte mir selbst damit zu sein und es anzunehmen, nichts verändern zu wollen und genau hinzuschauen, was die Botschaft ist, die darin liegt. Ich nahm wahr, dass da plötzlich mehr körperliche Bedürfnisse und Unruhe in mir waren, als sonst.
Als ich in mich hinein lauschte fühlte ich, wie ich zur Seite geschoben und durcheinander gewirbelt wurde. Jemand oder etwas schob mich zur Seite. Schwindel und Übelkeit stiegen in mir auf. Mein Solarplexus war angespannt und verkrampft und mir war es kaum möglich tief zu atmen.
Ich spürte, wie es darum ging, alles fließen zu lassen und damit alte Anhaftungen und Emotionen loszulassen. Schwindel und Übelkeit kamen von diesem Prozess und stellten scheinbar alles auf den Kopf. Also ließ ich es geschehen. Ließ mich ganz da hinein fallen, voller Hingabe und Vertrauen.
In dieser wundervollen Erkenntnisreise ließ ich mich von Gott führen und von Jesus an die Hand nehmen. Es geht nur darum, alles anzunehmen, was ist. Mit allem zu sein. Auf Gott zu vertrauen, dass alles genau richtig ist, in jedem Moment und dass ich geführt bin. Dass es nichts zu ändern gibt. Und ich kann alle in diese Erfahrung mit rein nehmen. Denn wir werden immer gemeinsam geheilt.
Bereits einige Tage zuvor wurde mir bewusst, dass ich mich in der Vergangenheit besonders in Beziehungen mit meinem Körper und der anderen Person identifizierte. Das hielt mich gefangen, fühlte sich eng und begrenzt an. Ich fühlte mich weniger wert, mein Fokus lag so sehr auf der anderen Person und ihrem Wohlergehen. In diesen Situationen fing meine Haut unglaublich an zu jucken.
Als ich mir diese Struktur genau anschaute, ohne sie zu bewerten, wurde mir klar, dass ich mich damit selbst begrenzte und so Juckreiz und noch mehr Identifikation mit meinem Körper entstanden. Was für eine hilfreiche Erkenntnis!
Welch ein Gefängnis, in das ich mich da selbst eingeschlossen hatte! Diese Erkenntnis ist wie der Schlüssel und ich kann einfach an das Licht der Sonne treten und bin frei!
Es ist so wichtig, mich nicht als Körper zu sehen – und ganz besonders – mich nicht darauf zu beschränken. Ich bin das nicht und mache nur eine Erfahrung in diesem Körper. Ich bin nach wie vor wie Gott mich schuf. Ich will mich darauf ausrichten und erfahren, was ich wirklich bin! Es geht darum, meinen Platz einzunehmen und dort bin ich kraftvoll und genau am richtigen Platz. Da gehöre ich hin. Und plötzlich nehme ich nur noch Weite und Freiheit und Freude wahr.
Wir können in Beziehungen soviel lernen. Gerade weil es scheinbar dabei so sehr um Körper und Besonderheit geht, ist es eine geniale Möglichkeit die Identifikation mit dem Körper und dem Ego loszulassen und eine neue Erfahrung von Ausdehnung zu erleben, darin, wer ich wirklich bin. Nämlich ein vollständiges, gesegnetes Kind Gottes und so schmelzen die Bedeutung von meinem „gemachten“ Selbst dahin und ich nehme mich selbst nicht mehr so wichtig. Ich beobachte einfach den „Film“ im Außen, der da abläuft und kann darüber lachen! Was für eine Freude.