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Vor einigen Tagen nahm ich zum ersten Mal an einem „Zikr“ teil. Das meint übersetzt das „Gedenken Gottes“ und ist im Islam, besonders im Sufismus, eine meditative Übung, bei der verschiedene Worte, wie der Name Allahs, wiederholt und bestimmte Atemtechniken angewendet werden.

Ich war neugierig und offen. Als wir begannen, schloss ich meine Augen und verband mich mit Gott. Auf meine Weise. Unmittelbar spürte ich die Verbindung mit Gott, oder Allah, was für mich die selbe Instanz bedeutet. Auch mit den Menschen um mich herum fühlte ich mich direkt zutiefst verbunden. Das berührte mich sehr. Wieder einmal erfuhr ich mit höchster Gewissheit, dass es ganz egal ist, wie ich oder jemand anderes die Quelle benennt, aus der wir stammen. Trotz unterschiedlicher Religionen, Rituale, Gebete und Rahmenbedingungen, geht es letztlich immer nur um Liebe, die Erfahrung von Verbundenheit und Eins-Sein. Das „Konzept“ dahinter ist Gott vollkommen egal. Und mir erst! Es war so wunderbar mich einzulassen auf ein Ritual, dass ich bisher nicht kannte, etwas Neues, das mir erneut zeigte: Es gibt keine Unterschiede, in dem, was wir sind. Wir sind alle gleich. Alle vollständig. Alle Licht. Alle Liebe. Alle perfekt, Wie Gott uns schuf. 

Ich ließ mich in diese Erfahrung hineinfallen. Genoss sie. Atmete sie tief in mich ein und bin einfach nur dankbar dafür. 

Nach dem eigentlichen Ritual des „Zikr“ sprach der Sheikh (das Oberhaupt) noch eine Weile und für mich unterschied es sich nicht von dem, was „Ein Kurs in Wundern“ lehrt und wir in der Aleph-Akademie miteinander teilen. Die Wahrheit ist universell und findet ihren Weg in die Erinnerung der Menschen, weil es das ist, wonach wir suchen. Weil es uns an unser Zuhause in Gott erinnert. Weil es das ist, was wir sind und was Gott ist.

 

Fotonachweis: pexels-movoyagee-2449510.jpg

Was ich dem anderen vorwerfe,
werfe ich mir selber vor.
Denke ich, der andere ist nicht ehrlich mit mir,
frage ich mich: Wo bin ich nicht ehrlich mit mir?

Worauf vertraue ich?
Was ist meine Wahrheit?
Was will ich lernen?
Was inspiriert mich?

Worauf will ich nicht schauen?
Und worauf schaue ich?
Was sehe ich?
Es ist ein Spiegelbild meiner Gedanken.

Was gefällt mir nicht?
Worauf will ich mich ausrichten?
Was nehme ich wahr?
Vertraue ich darauf?

Was ist wahr?
Dass ich nur Liebe bin.
Alles andere ist ein Spiel, das ich spiele.
In der Welt der Illusionen.

Wo bin ich?
Wo will ich hin?
Was bin ich?
Worin liegt meine Gewissheit?

Ich liebe das Bild, das so wunderbar beschreibt, was Vergebung ist: Vergebung ist das Lüften des Schleiers vor der Wahrheit.

Aber was ist die Wahrheit? 

Die Wahrheit ist: Du bist GOTTES Sohn. Du bist unschuldig, vollständig und geheilt, und dein Bruder auch. Du bist heilig, weil du ein Teil von GOTT bist. Du bist unveränderlich. Du bist, wie Gott dich schuf. Du bist Liebe, genauso wie deine Brüder.

Da entstand ein Gedanke im Geist. In der Bibel wird er bildlich beschrieben als Adam und Eva im Paradies. Das war die Idee, es könnte etwas Besseres geben. An dieser Stelle tauchte die Schlange auf, die für die Idee der Trennung steht, die Versuchung. Wir begannen, woanders zu suchen und kreierten diese Welt. Nicht Gott hat diese Welt erschaffen. Und wir vergaßen, wo wir her kommen. Wir dachten, wir sind dieser Körper. Wir glaubten, wir müssen etwas „werden“, „schaffen“, kreieren, uns verbessern, etwas „aus unserem Leben machen“. Alles, von dem wir dachten, das wir sind, haben wir gemacht. Wir dachten wir könnten uns von GOTT trennen, und von unseren Brüdern und Schwestern.

In „Ein Kurs in Wundern“ heißt es: „Was ist Vergebung anderes als eine Bereitwilligkeit, dass die Wahrheit wahr sei.“ (Kap. 26 VII 10.) 

Und da setzt Vergebung an: Sei bereit infrage zu stellen, was du bist, an was du glaubst, was funktioniert und richtig und falsch ist. Vergebung bedeutet alles loszulassen, von dem du glaubst, du seist es, um zu erkennen, was du wirklich bist. Sie erinnert dich, WER du wirklich bist. Aber es braucht deine Bereitschaft. Vergebung kannst du nicht „machen“. Du kannst sie empfangen. So wird der heilige Geist für dich den Schleier lüften und du wirst erkennen, dass alles, was du in dieser Welt „gemacht“ hast, nie geschehen ist. Dass du immer noch so bist, wie GOTT dich schuf und dass nichts wirklich geschehen ist. Was für eine Erlösung!

Solange du noch irgendwo Krieg, Hass, Widerstand, Leiden oder irgend eine andere Form von Angst siehst, solange ist Erlösung nötig. Da braucht es Vergebung. 

Es ist gleich, ob du das in deiner Welt siehst, oder ob jemand anderes darüber klagt. Dies ist lediglich ein Zeichen, dass es noch Erlösung braucht. Du kannst deinem Bruder helfen aufzuwachen und die Schau CHRISTI anzunehmen. Schließlich nur noch Liebe, Licht und Freude zu erfahren.

Wenn du dich mit jemandem über die unglückliche Welt da draussen unterhältst, ist das bereits ein Zugeständnis über das Unglück, das du siehst. Es ist deine Wahrnehmung und damit braucht es Erlösung. Letztendlich ist es unwichtig, ob du es siehst, oder jemand anderes. Die Welt braucht dich. Die Welt braucht deine Erlösung und damit deine Vergebung. Die Welt braucht dein Licht. Denn wir kommen nur gemeinsam in den Himmel. 

Segne die Welt, die du siehst. Gib jedes Urteil Gott. Denn ER wird die Wahrheit wiederherstellen, wenn du ihn nur lässt. Und damit wirst du erlöst sein. Dann bist du frei und gemeinsam werden wir die Schau erblicken und uns im Himmel wiederfinden. 

Lektion 283
„Meine wahre IDENTITÄT weilt in DIR.“ (Lektion 283, Übungsbuch, EKiW)

In dieser Lektion heißt es: „VATER, ich habe ein Bild von mir gemacht, und dieses nenne ich den SOHN GOTTES.“

Puh! Stimmt. Und was für eins!
Manchmal ist es freundlich. Jetzt gerade ist es verurteilend und gering schätzend.

Ich entscheide mich anders. Ich will die Wahrheit sehen! Ich will sehen!

Gerade sehe ich nicht. Denn Erschöpfung, Verurteilung und Mangelgedanken sind nicht wahr. Also sehe ich nicht.

Also: Ich will dies anders sehen. Und ich erinnere mich: SEINE SCHÖPFUNG ist unveränderlich. Gott sei Dank!

Ich vergebe mir, ich vergebe meinen Brüdern, die eins mit mir sind. Dies ist nicht die Wahrheit.

Ich atme.
Alles fließt aus mir heraus, was ich nicht bin. Ich beobachte meine Gedanken nur noch. Tue gar nichts.
Ich atme.
Ich bin.
In GOTT.
Ich sehe das Licht.
Ich fühle die Liebe.
Ich atme Wahrheit.
Und alles ist still.
Ich bin frei,
Weil meine wahre IDENTITÄT in DIR weilt.

Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Liebe entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Hl. Franz von Assisi